Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. Berlin

Mitglied im Dachverband Steglitz-Zehlendorfer Seniorenvereinigungen

Landesarbeitsgemeinschaft Ostkunde im Unterricht

 

Postfach 30 2924 (Hanke)                                                   Tel.: 030/215 54 53 (Hanke)

D - 10730 Berlin                                                                Fax: 030-2191 3077

Konto Nr. 65004-109                                                          www.ostmitteleuropa.de

BLZ         100 100 10                                                        post@ostmitteleuropa.de

Postbank Berlin                                                                 15. Dezember 2008/Hk/Jö

                                                                                    

 

336      Freitag      12. Juni 2009,                                   19.00 Uhr    

           Thema        Kalte Heimat. Die „Integration“ der Vertriebenen in der „DDR“

                             und in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945.

           Referent      Dr. Andreas   K o s s e r t , Warschau (angefragt)

 

           O r t           Bürgertreff im S-Bahnhof Berlin-Lichterfelde West

                             Hans-Sachs-Str. 4 e,        12205 Berlin

 

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg flohen mehr als 14 Millionen Menschen aus den deutschen Ostgebieten, der überwiegende Teil in die westlichen Besatzungszonen. Diejenigen, die Flucht und Vertreibung überlebt hatten, wurden von ihren deutschen Landsleuten aber nicht aufgenommen, sondern ausgegrenzt. Während die Vertriebenen schon alles verloren hatten, fühlten sich die Westdeutschen durch den Zustrom der „Fremden“ bedroht, mit denen sie ihre glücklich durch den Krieg gebrachten Besitztümer teilen sollten. Vorurteile und der mit dem Lastenausgleich aufkommende Neid erschwerten das Zusammenleben zusätzlich.

Ohne die Vertriebenen, die mit Nichts begannen, hätte es jedoch ein „Wirtschaftswunder“ nicht gegeben; sie waren ein wichtiger Motor der Modernisierung in der Bundesrepublik. So wurden sie zwar als Wähler heftig umworben, zugleich aber mit ihren Traumatisierungen alleingelassen. Andreas Kossert hat die schwierige Ankunftsgeschichte der Vertriebenen umfassend erforscht und beleuchtet erstmals diesen blinden Fleck der deutschen Nachkriegsgeschichte in seinem Buch „Kalte Heimat“. Er  beschreibt hierin eindrucksvoll die Erfahrungen derjenigen, die durch den Krieg entwurzelt wurden und immense Verluste erlitten hatten; und er fragt danach, welche Folgen das nicht nur für die Vertriebenen und ihre Nachkommen, sondern auch für die ganze Gesellschaft bis heute hat.

Mit seinem Buch „Kalte Heimat“ erschüttert Kossert den Mythos von der rundum geglückten Integration der Vertriebenen nach 1945. Erstmals erhalten wir ein wirklichkeitsgetreues Bild von ihrer Ankunft in der Bundesrepublik - dem Land, das ihnen zur neuen, kalten Heimat wurde. Wir erfahren von ihrem Kampf um den schwierigen Neuanfang und von den Lebensumständen der Menschen im „Wirtschaftswunderland“. (Klappentext).

 

Dr. Andreas   K o s s e r t ,  geboren, 1970 in Hannoversch Münden, studierte Geschichte, Politik und Slawistik an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Edinburgh, Bonn und an der Freien Universität Berlin. Dort promovierte er zur Geschichte Ostpreußens: „Preußen, Deutsche oder Polen? Die Masuren im Spannungsfeld des ethnischen Nationalismus 1870-1956“. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den ethnischen, religiösen und nationalen Verhältnissen in Ostmitteleuropa. Heute arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Warschau. Jüngst veröffentlichte er zwei Gesamtgeschichten „Masuren. Ostpreußens vergessener Süden“ (Taschenbuchausgabe, 2006) und „Ostpreußen. Geschichte und Mythos“ (Taschenbuchausgabe, 2007) sowie seine gerade erschienene Studie „Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945“ (Siedler Verlag, 2008).

 

E i n t r i t t   f r e i !

Mitgliedsbeitrag pro Jahr 20,-- €