Mitglied im Dachverband
Steglitz-Zehlendorfer Seniorenvereinigungen
Postfach 30 2924 (Hanke) Tel.: 030/215 54 53
(Hanke)
D - 10730 Berlin Fax: 030-2191 3077
Konto Nr. 65004-109 www.ostmitteleuropa.de
Postbank
Berlin 06. Juli 2007/Hk/Jö
O r t:
Bürgertreff im S-Bahnhof Berlin-Lichterfelde West, Hans-Sachs-Str. 4 e,
12205 Berlin, Fahrverbindungen: S-Bahn, Busse 101, M11, X11, 148, 385.
317 Mittwoch
05. September 2007, 19.00 Uhr
Thema Die
Altranstädter Konvention und ihre Auswirkungen in
Schlesien. (mit Medien).
Referent Diplom-Geograph Reinhard M.W. H a n k e , Berlin
Während
des Nordischen Krieges besetzte der schwedische König Karl XII. 1706 Sachsen
und nahm in Altranstädt bei Leipzig ein ständiges Quartier. Er bereitete von
hier militärisch und diplomatisch die Fortsetzung des Krieges gegen den
russischen Zaren Peter I. vor. Er nötigte den sächsischen Kurfürsten dazu, auf
die Krone Polens zu verzichten und provozierte den Kaiser Joseph I.: seine
letzte Forderung, die Rechte der schlesischen Protestanten nach Maßgabe des Westfälischen
Friedens wiederherzustellen, führte an den Rand eines Krieges. Kaiser Joseph I.
war jedoch durch den Spanischen Erbfolgekrieg in seiner Handlungsweise gelähmt.
So musste er am 1. September 1707 die Altranstädter Konvention unterschreiben.
Die
Altranstädter Konvention brachte die Rückgabe von 125 Kirchen an die
Evangelischen in den schlesischen Fürstentümern Brieg, Liegnitz, Wohlau,
Münsterberg, Öls und bei der Stadt Breslau. In den Fürstentümern Brieg,
Liegnitz und Wohlau wurden evangelische Konsistorien errichtet, das private
evangelische Religions-Exerzitium wurde in den alten schlesischen
Erbfürstentümern ausdrücklich bestätigt. Um die vom Kaiser versprochenen sechs
Gnadenkirchen bewarben sich zahlreiche Orte. Diese Gnadenkirchen sollten, nach merkantilistischen
Überlegungen, durch ihre geographische Lage die Abwanderung der evangelischen
Bevölkerung aus den Erbfürstentümern aufhalten und dem betreffenden Ort einen
wirtschaftlichen Aufschwung bringen. Diese Überlegungen kamen den wirtschaftsschwachen
und grenznahen Städten Freystadt, Sagan, Militsch und Teschen zugute. Die
gewerbereichen Gebirgsstädte Hirschberg und Landeshut erhielten ihre
Gnadenkirchen durch besonders hohe Geldgeschenke und Darlehen an den Kaiser.
Der Kaiser blieb bei seinen Zusagen auch nach der vernichtenden Niederlage
Karls XII. 1709 bei Poltava in der Ukraine.
In
diesem Vortrag wird die politische und religionsgeographische Situation
Schlesiens nach 1648 dargestellt. Beispiele von der Architektur und Ausstattung
der Gnadenkirchen runden das Bild ab.
Reinhard M.W. H a n k e , Diplom-Geograph, geb. 1940 in Berlin-Mitte,
aufgewachsen in Reinickendorf, dort auch Schulbesuch. Studium u.a. der
Geographie, Kartographie, Geschichte, Geologie, Soziologie in Hamburg und u.a.
am Osteuropa-Institut der FU Berlin. Diplomarbeit über zwei ländliche Gemeinden
in Nordhessen. Lehrbeauftragter an der FU, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an PH
Berlin und TU bis 1982. Aufsätze zur Kartographie und Landeskunde Westpreußens.
Mitglied zahlreicher ostdeutscher Vereinigungen. Seit 1982 Vorstandsmitglied
der Landsmannschaft Westpreußen, Vorsitzender seit 1986. Begründer der
Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. (1981) und des Westpreußischen
Bildungswerkes, seither deren Vorsitzender, Vorsitzender der LAG Ostkunde im
Unterricht seit 2003. Bundeskulturreferent der Landsmannschaft Westpreußen seit
2003. Seit Dezember 2005 Mitglied des Vorstandes der Westpreußischen
Kulturstiftung. Mitglied im Bundesvorstand der Copernicus-Vereinigung für
Geschichte und Landeskunde Westpreußens. Von 1982-2005 Bezirklicher Planungsbeauftragter, lebt
jetzt im Ruhestand in Berlin.
E i n t r i t t f r e i !
Mitgliedsbeitrag 20,-- €/ Jahr